Wie läuft eine homöopathische Behandlung ab?
Der erste Termin: Die homöopathische Erstanamnese
Der erste Termin dauert ca. 1½ Stunden. Es geht um die Hauptbeschwerde und alle früheren Krankheiten, welche Behandlungen stattgefunden haben, welche Impfungen und welche Erkrankungen oder Todesursachen in der Familie vorkommen. Beruf und soziale Situation sind ebenfalls sehr wichtig. Zum Vegetativum werden ebenfalls eine Menge Fragen gestellt: Schweiß, Schlaf, Schlaflage, Reaktionen auf verschiedene Klima- und Temperatureinflüsse, Appetit, Durst, Vorlieben und Abneigungen beim Essen, um nur einige zu nennen. In die Befragung geht immer auch die Gemütsverfassung mit ein. Wie reagieren Sie beispielsweise auf Kränkungen, gibt es bestimmte Ängste, was macht Sie wütend, usw..
Ein Beispiel: Nehmen wir an, Sie kommen wegen chronischer Kopfschmerzen in meine Behandlung. Zunächst ist wichtig, wo die Schmerzen genau auftreten, wie sie sich anfühlen, wann bzw. wie oft sie Sie plagen. Gibt es Auslöser oder Begleiterscheinungen? Gibt es irgendetwas, was die Kopfschmerzen bessert oder Situationen, die sie verstärken? Das kann sowohl physischer Art sein, wie z. B. durch Anstrengung, als auch psychischer, z. B. bei Kummer. Sie wundern sich vielleicht, wie genau ich es wissen will, aber solche Fragen sind sehr wichtig. Wir versuchen dann gemeinsam, Zusammenhänge herauszufinden. Bei Ihren Kopfschmerzen möchten Sie vielleicht Gesellschaft haben, weil es Ihnen dadurch besser geht, und die Schmerzen völlig in den Hintergrund treten, bei einem anderen Patienten mit ansonsten identischen Beschwerden ist es möglicherweise umgekehrt und die einzige Lebenslage, die ihm hilft, ist Ruhe, Rückzug, am liebsten alleine im Bett ohne äußere Reize.
In der Homöopathie gibt es sehr viele verschiedene Kopfschmerzarten und die Details sind viel wichtiger als in der Schulmedizin. Denn so unterschiedlich, wie Kopfschmerzen sich darstellen können bei verschiedenen Menschen, so unterschiedlich sind auch die homöopathischen Arzneimittel, die für die Behandlung in Frage kommen.
Der homöopathische Arzt muss alle diese Informationen berücksichtigen, um sich „ein Bild“ zu machen, und das jeweils passendeste Mittel zu verordnen. Größtmögliche Offenheit des Patienten gegenüber dem Arzt ist dabei hilfreich. Maßstäbe wie „gut“ oder „schlecht“, „richtig“ oder „falsch“ spielen hier keine Rolle.
Folgetermine
Bei chronischen Krankheiten rate ich zu Terminen in regelmäßigen Abständen. Diese Folgetermine sind sehr wichtig, denn hier zeigt sich, ob und wie Sie auf die Behandlung ansprechen.
Wir müssen genau besprechen, wie sich die Symptomatik verändert hat. Ich muss entscheiden, ob es besser ist, zu diesem Zeitpunkt Entwicklungen abzuwarten, das verordnete Mittel zu wiederholen, die Potenz zu wechseln oder ein anderes Mittel zu verordnen. Die Folgetermine dauern normalerweise ½ Stunde.
Bei Akuterkrankungen während der konstitutionellen Behandlung bitte ich Sie, von Eigenmedikationen abzusehen und mich anzurufen oder noch besser in die Sprechstunde zu kommen.
Kosten
Privat versichert
Privatkassen erstatten üblicherweise meine Rechnungen nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Dies ist jedoch von Ihrem Vertrag abhängig. Vorsichtshalber erkundigen Sie sich bitte nach dem aktuellen Stand Ihrer Privatkasse.
Gesetzlich versichert
Als Kassenarzt nehme ich am „Vertrag zur Versorgung mit Klassischer Homöopathie“ teil.
Etwa zwei Drittel der deutschen gesetzlichen Krankenkassen sind derzeit „homöopathiefreundlich“, so dass Ihnen für meine Behandlung keine Kosten entstehen. Lediglich die homöopathischen Arzneien werden nicht erstattet.
Ob Ihre Kasse dabei ist, erfahren Sie beim Deutschen Zentralverein Homöopathischer Ärzte.
Die Liste der Teilnehmenden Krankenkassen finden Sie hier.
Außer den dort aufgeführten Kassen übernehmen auch folgende Kassen die Behandlung:
BKK Securvita
Actimonda Krankenkasse
BKK24
Daimler BKK
BKK Herkules
IKK classic
IKK Linde
Novitas BKK
BKK Pfaff
Achtung: Diese Liste ändert sich ständig, da viele Krankenkassen fusionieren. Wenn Sie bei einer dieser Kassen versichert sind, lassen Sie sich bitte den aktuellen Stand bestätigen.
Selbstzahler
Für die Erstanamnese (90 Min.) berechne ich € 200,- und für die Folgetermine (30 Min.) € 70,-
FAQ zur Homöopathie
Was ist eigentlich Homöopathie?
„Homöopathie“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „ähnlich leiden“. Eine Arznei erzeugt beim Gesunden ähnliche Symptome wie die, die sie beim Kranken heilen kann.
Beispiel: Wenn ein Kind sich mit Tollkirschen (Atropa belladonna) vergiftet, bekommt es „trockene Schleimhäute, weite starre Pupillen (Akkomodationslähmung, Lichtempfindlichkeit), trockene gerötete Haut, Fieber, Tachykardie, zentralnervöse Erregbarkeitssteigerung (Ruhelosigkeit, Verwirrtheit, evtl. Halluzinationen), später Somnolenz u. Koma“ (Pschyrembel, klinisches Wörterbuch, 256. Aufl., Seite 150, unter ,,Atropinvergiftung“).
Hat ein anderes Kind beispielsweise bei einer Mandelentzündung ähnliche Symptome, also hohes Fieber mit Halluzinationen, rotes Gesicht, schnellen Puls, trockene Schleimhäute, kalte Hände und Füße, dabei wenig Durst, so wird es durch das homöopathische Mittel Belladonna schnell geheilt sein.
Wer hat die Homöopathie erfunden?
Der Arzt, Apotheker und Chemiker, Dr. Christian Friedrich Samuel Hahnemann (1755-1843), hat mit dem Satz ,,Similia Similibus Curentur“ die Homöopathie begründet, das war vor ungefähr 230 Jahren. Damals war die Medizin weit entfernt von jeglicher Wissenschaftlichkeit, es gab nur auf Vermutungen beruhende „Kuren“, die jedoch häufig mehr schadeten als nützten, man denke nur an den verbreiteten Aderlass oder den großzügigen Gebrauch von Quecksilber – durch Quacksalber. Als er dies erkannte, schloss Hahnemann seine Praxis und schlug sich als Übersetzer durch (er beherrschte sieben Sprachen.).
Bei der Übersetzung der Arzneimittellehre eines Schotten erregte sich Hahnemann über dessen Behauptung, die Wirkung von Chinarinde bei Malaria (heute noch chemisch verwandt: Chloroquin in Resochin®) sei den „magenstärkenden Bitterstoffen“ zuzuschreiben (Chinin schmeckt bitter, z.B. in Bitter Lemon zu finden). Hahnemann nahm in einem historischen Selbstversuch pulverisierte Rinde vom Chinabaum selbst ein – und bekam Fieber, ähnlich, wie es bei Malaria auftritt. Kann also eine Arznei beim Gesunden gerade die Symptome hervorrufen, die sie beim Kranken heilen soll?
Hahnemann erarbeitete im Alleingang die Grundlagen einer bis dahin neuen Wissenschaft, der Homöopathie.
Was sind Globuli?
Homöopathische Mittel gibt es auch in Tablettenform oder als Tropfen. (Ich bevorzuge Globuli, schon um bei der Behandlung von Kindern den Alkoholgehalt der Tropfen zu vermeiden.)
Die Ausgangsstoffe zur Herstellung der homöopathischen Mittel entstammen unterschiedlichsten Ursprungs. Sie kommen aus dem Pflanzen- und Tierreich, etliche sind chemische Elemente, wie die Metalle, oder deren Verbindungen, also Salze bzw. Mineralien. Nicht selten sind die Ausgangsstoffe hoch giftig.
Was ist eine Arzneimittelprüfung?
Übrigens ist so eine Prüfung für einen starken, gesunden Organismus harmlos, und die Prüfsymptome verschwinden wieder nach kurzer Zeit.
In der Gesamtheit der so gefundenen Symptome entsteht das Arzneimittelbild des jeweils zu prüfenden Mittels. Die Sammlung aller homöopathischen Arzneimittelbilder ist die Materia Medica Homoeopathica.
Diese enthält inzwischen Informationen über 5000 verschiedene Arzneimittel.
Ist Homöopathie wissenschaftlich nachgewiesen?
Leider immer noch nicht, aber es wird geforscht!
Dazu hier ein paar sehr interessante Links:
https://www.homoeopathie-online.info/category/forschung/
https://www.hri-research.org/
http://www.wisshom.de/
https://www.homoeopathie-forschung.info/
Ab der Potenz C 12 enthalten die homöopathischen Mittel, wie wir wissen, kein einziges Molekül der Ausgangssubstanz (Urtinktur) mehr. Hahnemann führte aber die meisten Arzneimittelprüfungen (s. u.) mit der C 30-Potenz durch und fand heraus, dass die Symptome, die dadurch am Gesunden ausgelöst werden, viel spezifischer auftraten.
Dieses Phänomen müssen wir zunächst akzeptieren, auch wenn derzeit wissenschaftlich noch ungeklärt ist, wie das möglich ist.
Was kann homöopathisch behandelt werden?
Akutkrankheiten:
Bakterielle und virale Infektionskrankheiten wie Mandelentzündung, Bindehautentzündung, Nebenhöhlenentzündung, Bronchitis, Lungen- und Rippenfellentzündung, Magen/Darm-Infektionen mit Durchfall; alle Arten von Eiterungsprozessen, usw.
Chronische Krankheiten:
Allergien, Heuschnupfen, Asthma, Neurodermitis, Migräne, Rheuma, neurologische Erkrankungen, gynäkologische Störungen wie Dysmenorrhoe, Zysten, Myome, prämenstruelles Sdr., Schwangerschaftsprobleme, klimakterische Beschwerden, usw.
(Nicht nur) bei Kindern:
Schlafstörungen, Infektanfälligkeit, Verhaltensauffälligkeiten aller Art, Hyperaktivitätssdr., Lernstörungen, Ängste usw. Depressionen, die Folgen von Kummer, Schock und Schreck, Eifersucht, Reizbarkeit, Ruhelosigkeit sind der Homöopathie zugänglich.
Homöopathisch kann man also praktisch alles behandeln, was nicht in den intensivmedizinischen und chirurgischen Bereich fällt.
Was ist eine Erstverschlechterung?
Wie passt die Schulmedizin und die Homöopathie zusammen?
Im Sinne des Patienten ist meiner Meinung nach die optimale Behandlung grundsätzlich homöopathisch, jedoch ausdrücklich auf dem Boden aller schulmedizinischen Möglichkeiten.
Was tun, wenn ich während der Behandlung akut krank werde?
Wohin im Notfall außerhalb der Sprechzeiten?
Notarzt: 112
Bereitschaftsdienst der Münchner Ärzte:
116117
Giftnotruf München: 089/19240
Toxikologische Abteilung der II. Medizinischen Klinik rechts der Isar
Ismaninger Straße 22, 81675 München
Apothekennotdienst
0800/0022833
www.apotheken.de/notdienste
Dr. Christian Kauf
Kirchenstraße 44
81675 München
Telefon 089/28 80 99 96
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© 2021 Dr. Christian Kauf
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Dr. Christian Kauf hat sich 2004 mit eigener Praxis in Haidhausen niedergelassen. Schwerpunkt ist die Klassische Homöopathie auf dem Boden der modernen Medizin.